Rezension: "Diät & Rat bei Rheuma und Osteoporose - Rezepte gegen Entzündung und Schmerz" von Prof. Dr. med. Olaf Adam

Zunächst werden dem Leser nach einer kurzen Einführung zum Thema "Was kann eine Ernährungstherapie bewirken" die Grundvoraussetzungen einer solchen gesunden Kost präsentiert. Hier geht es vor allem um die grundlegenden Dinge, die bei einer rheumatisch entzündlichen Erkrankung berücksichtigt werden sollen, so zum Beispiel die Unterscheidung von guten und schlechten Kohlenhydraten, der Rolle von Eiweiß und Fett, im Besonderen auf die Arachidonsäure.  

In den folgenden 2 Kapiteln wird sehr anschaulich und ausführlich erklärt, welche Rolle sie bei entzündlichem Rheuma spielt und wie man damit umgehen soll. Auch die Frage nach einer vegetarischen Diät wird erörtert und mit nein beantwortet, da auch trotz allem Fleisch ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung ist. 

Anschließend wird auf die Wirkung von Mineralstoffen, Spurenelementen, Antioxidantien, Vitamine eingegangen. Besonders interessant in diesem Kapitel ist der Abschnitt in dem es über "Studien zur Wirksamkeit der Antioxidantien bei rheumatischen Erkrankungen" geht.  

Anschließend soll der Leser für Lebensmittel sensibilisiert werden, die möglicherweise seine Beschwerden verschlimmern. Diese Beobachtungen sind wichtig für die weitere Vorgehensweise. Eine Tabelle zeigt, auf welche Lebensmittel Rheumatiker in einer Studie besonders heftig reagiert haben. In dem Zusammenhang wird auch die Problematik der vermehrten Verdauungsbeschwerden bei Betroffenen erörtert. In den folgenden Abschnitten wird außerdem noch kurz auf Fasten eingegangen und auf den Stellenwert von Rheuma-Diäten in der Medizin.

Das nächste Kapitel widmet sich der Rheumadiät. Es beginnt mit 8 wertvollen Tipps, die man immer beachten sollte. Dann folgt eine Tabelle mit empfehlenswerten und nicht empfehlenswerten Lebensmitteln nach Kategorien geordert. In der Kategorie Kartoffeln z.b. sind alle Arten von Kartoffeln empfehlenswert, nur die Pommes Frittes bzw. schlechtes Fett bei Bratkartoffeln sind schädlich. Es folgt ein Monats-Diät-Plan.

Das nächste Kapitel befasst sich mit dem Thema "Medikamente und Ernährung". Hier wird zunächst auf die gängigsten Medikamente (also NSAR, Cortison, Basismedikamente etc.), aber auch  wirkungsvolle Naturheilmittel sowie entzündungshemmende Gewürze und Kräuter eingegangen.  Ganz besonders die Gewürze und Kräuter werden auch später im Rezeptteil verwendet. Abschließend gibt es noch ein paar nützliche Hinweise zum Thema "Rheuma im Alltag".

Im nächsten Kapitel ist die Osteoporose Thema. Der Autor geht zunächst auf die Risikogruppe dieser Erkrankung ein und welche Ursachen Osteoporose haben kann: Z.B. Bewegungsmangel, Ernährung, ungesunde Lebensweise.

Als Abschluss für den gesamten 1. Teil des Buches spricht der Autor noch einmal eine Empfehlung zur Ernährungsberatung aus und wie man selbst dazu beitragen kann, dass diese möglichst erfolgreich wird.

Der 2. Teil des Buches, der ca. 80 Seiten umfasst, widmet sich ausschließlich Rezepten, die eine Rheuma gerechte und ausgewogene Ernährung sicherstellen. Bevor es los geht, wird  noch die Sojabohne vorgestellt. Der Autor nennt sie "die Wunderbohne", weil sie so viele gute Eigenschaften hat.

Der Rezeptteil gliedert sich in folgende Kategorien: Frühstück und kleine Gerichte, Rohkost und Salat, Hauptgerichte (mit Gemüse, Getreide und Kartoffeln; mit Fisch; mit Soja), Rezepte für Feste und Gäste, Kuchen.

Auf den letzten Seiten findet der Leser einige Tabellen, die alle verwendeten Nahrungsmittel nach ihren Inhaltsstoffen aufdröseln. 

Was mir gut gefallen hat:

Der Informationsteil ist wissenschaftlich bewiesen und gut erläutert. Die komplexen Zusammenhänge werden auch in Bildern zum leichteren Verständnis abgebildet. Die Rezepte sind raffiniert und trotzdem einfach und es ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Was mir nicht gut gefallen hat:

Teilweise kamen mir die Mengenangaben falsch bemessen und zu wenig vor. Auf den Diätplan hätte man auch gut verzichten können.

Warum ich dieses Buch gekauft habe:

Dieses Buch vereint eine hohe Informationsdichte mit guten Rezepten.

Über den Autor:

Prof. Dr. med. Olaf Adam ist Ernährungsmediziner aus München. Er hat den Stellenwert einer rheuma-gerechten Ernährung erkannt und immer weiter entwickelt. Er hat das Bewusstsein der Rheumatologen auch dahingehend geschärft, dass Ernährung durchaus wichtig ist bei der Behandlung von Rheuma. Seine Ernährungsempfehlungen wurden nun von diversen Institutionen (z.B. Rheuma Liga, Deutsche Gesellschaft für Ernährung) aufgenommen. Auf Seite 49f beschreibt er selbst seinen Weg. 

Mein Gesamturteil:

Dieses Buch ist absolut empfehlenswert. Es ist genau das richtige für den Einstieg in die rheuma-gerechte Ernährung und schärft das Bewusstsein für "gute" und schlechte" Lebensmittel. Mit diesem Wissen und der eigenen Erfahrung im Hinterkopf kann man sehr gut später ohne Kochbuch seine Rheuma-Diät fortsetzen. 

Nach meinem letzten Schub habe ich ausschließlich nach diesem Buch gekocht. Der Erfolg war enorm, denn ich konnte alle Medikamente absetzen und meine Beschwerden sind so gut wie ganz zurückgegangen. 

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